Hermetisch versiegelte Gebäude
geschrieben am 13.10.2015 von Hans-Peter Vögele
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Gebäudedämmung? Ja – aber nur mit einem ausgewogenen Lüftungskonzept
Vor allem durch starke Marketingmaßnahmen werden Gebäude mit einem geringen Heizwärmebedarf von 15-50 kWh/m2a (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) hoch angepriesen. Diese Gebäude seien derart hermetisch abgedichtet, dass paradoxerweise eine künstliche Lüftung notwendig ist, um ausreichend Luftaustausch zu gewährleisten. So der Diplom-Ing., Architekt und Baubiologe IBR Christian Kaiser. Nur so kann letztlich Schimmelbildung vorgebeugt werden.
Vakuum Eigenheim
Als Maß aller Dinge sind Immobilien mit geringem Energieverbrauch im Bewusstsein von knappen Ressourcen und Rohstoffen in besonders einer Hinsicht attraktiv: Sie bedeuten vor allem weniger Kosten für den Unterhalt. Ein gern übersehenes Problem: Gebäude werden quasi vakuumiert. Sie sind nach Innen und Außen Luftdicht abgeriegelt – mit Folgen für die Bewohner.
Baubiologen wie Kaiser warnen deshalb vor dem Tetrapack ® im Eigenheim. „Die hoch gedämmten, dichten Räume werden von manchen Menschen als stickig empfunden“, erklärt Kaiser. Denn nicht alle Menschen vertragen die künstlich ins Gebäude geblasene Luft.
Ausgeklügelte Lüftungssysteme
Durch ausgeklügelte Lüftungssysteme, die wiederum selbst elektrische Energie erfordern, wird die Frischluft durch Schaumstoffschalldämpfer und Kunststoffröhren geleitet. Dies erzeugt einen künstlichen Geruch, der als unangenehm empfunden werden kann. Zudem verliere die Luft ihre natürliche Ionenladung, so Christian Kaiser. Funktioniert der maschinell geregelte Luftaustausch aus irgendwelchen Gründen nicht, sei also Unwohlsein im Raum vorprogrammiert.
Die Lösung: Diffusionsoffen und atmungsaktiv!
Um auch ohne elektrisch betriebene Lüftung Schimmel und stickiges Raumklima zu beseitigen empfiehlt Kaiser, Gebäudehüllen so zu konstruieren, dass Feuchtigkeit „langsam und kontrolliert“ entweichen kann. So sollen Oberflächen offenporig und ohne eine kunststoffhaltige Sperrschicht wie Dispersionsfarbe oder Lackputz konstruiert werden. So kann Feuchtigkeit gepuffert werden und kontrolliert entweichen.
Nach außen hin empfiehlt Kaiser natürliche Dämmstoffe wie Holzfaser, Schafwolle, Hanf oder Flachs. Sie bieten im Gegensatz zu Stein- oder Glaswolle auch bei Feuchtigkeit die nötige Isolation. Denn synthetische Baustoffe verlieren bei Wassereinlagerungen diese Fähigkeit. Außerdem ist ihre Herstellung aufwändig und setzt große Mengen an CO2 frei. Naturstoffe dienen also nicht nur dem Menschen, sondern auch der Umwelt.
Sollten Sie weitere Fragen oder Zweifel haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Team der RE/MAX Immobilien Galerie Tübingen, Ihrem Immobilienmakler in Tübingen, steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!
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